Testbericht eBARF


Dieser Testbericht befasst sich mit der Produktreihe „eBARF“ der Firma „K&K Petfood GmbH“. Es handelt sich dabei um fertige Barfmahlzeiten, die bereits alle Supplemente enthalten, die die Durchschnittskatze so braucht.

Kosten

Die Menüs sind in 150g oder 300g Portionen verfügbar.

150g kosten 1,43€, 300g kosten 2,69€.

Zum Vergleich kostet z.B. eine 200g-Dose Terra Faelis bei Zooplus 1,82€. Pro 100g sind das 0,91 €. Ein eBARF-Menü liegt bei 0,95€ pro 100g und liegt damit in einem ähnlichen Preissektor.

 

Gefriergut – Ankunft und Handhabung

Die Probepackung enthielt zwei 300g-Portionen und drei 150g-Portionen. Die Lieferung war offenbar 2 Tage im Styroporkarton unterwegs. Eine 150g Packung war bereits komplett aufgetaut, die anderen angetaut, so dass ich diese unbedenklich wieder in dem Tiefkühlschrank verstauen konnte (solange das Fleisch nicht wärmer als 7 Grad ist, geht das bedenkenlos).

Unklar war mir, wie ich die in Plastik verpackten Mahlzeiten korrekt auftauen muss. Schließlich handelt es sich um rohes Fleisch, da ist u.a. wegen Salmonellengefahr besondere Umsicht geboten.

In den FAQ auf der Homepage des Herstellers wurde ich fündig. Es werden mehrere Varianten vorgeschlagen. Für mich käme die Variante in Frage, das in Plastik verpackte Fleisch antauen zu lassen, dann das Fleisch aus der Folie zu holen und in eine Schüssel zum restlichen auftauen zu geben. Wichtig ist, dass alles langsam im Kühlschrank auftaut.

 

Herkunft des Fleisches

Auf der Homepage teilt der Hersteller mit, dass das Fleisch überwiegend aus hauseigenen Schlachthöfen stammt. Damit ist nicht bekannt, wie die Tiere gehalten und gefüttert wurden. Beim Rindfleich wird auf QS-zertifizierten landwirtschaftlichen Betriebe verwiesen und es wird behauptet, dass damit eine artgerechte und gesunde Haltung gewährleistet werden kann. Wo Geflügel, Pferd und Fisch herstammen ist unklar. Da es nicht ausdrücklich erwähnt wird, gehe ich davon aus, dass es sich nicht um Biofleisch handelt. Jedoch kommt das Fleisch wohl aus Deutschland und ist qualitätsgeprüft.

 

Erste Sichtung

Farbe, Geruch und Konsistenz sind ansprechend. Die Fleischstücke sind unterschiedlich groß, teilweise so groß, dass Katze schon ordentlich dran rumsäbeln muss. Das ist gut für die Zähne und trainiert die Kaumuskeln. Ich habe keine Zutaten gefunden, die wie Schlachtabfälle aussehen (keine Knochen, Gräten, Federn, usw.).

 

Erste und zweite Fütterung

Beide Katzen haben sich mit Begeisterung auf das Menü Pute/Fisch geworfen und die Mahlzeit praktisch inhaliert. Dazu muss ich sagen, dass beide abwechslungsreich und hochwertig ernährt und auch schonmal teilgebarft werden. Rohes Fleisch war also nichts Unbekanntes und grundsätzlich sind meine Katzen nicht oder nur wenig mäkelig. Fisch gehört allerdings nicht zu ihren Leibspeisen. Dass sie ihn trotzdem verschlungen haben, fand ich bemerkenswert. Bei der zweiten Mahlzeit flaute die Begeisterung allerdings schon ab. Der Fisch blieb liegen, die Pute war weg. Damit war mein Weltbild wieder gerade gerückt ;-)

 

Dritte Fütterung

Mein allesfressender Kater hat auch weiterhin mit den Barfmahlzeiten keinerlei Probleme. Meine etwas mäkelige Katze lässt die größeren Stücke leider liegen und geht mittlerweile soweit, die komplette Mahlzeit zu verweigern. Allerdings gehört sie zu der Sorte Katze, die ihren Halter durchaus zu erziehen weiß. Nach dem Motto: Wenn ich das nicht esse, gibt’s bestimmt gleich was Besseres ;-)

Ich bin dazu übergangen, die Mahlzeit erstmal wegzustellen, wenn sie mir Besagtes signalisiert und sie fünf Minuten später nochmal zu fragen. Das klappt meist tadellos. So auch beim eBarf.

 

Was ist gut?

Positiv fällt mir auf, dass die Deklaration exakt aufgeschlüsselt ist. Die Supplemente scheinen alle oder zumindest weitestgehend natürlichen Ursprungs zu sein. Es sind weder Kohlehydrate, noch Zucker, Geschmacksverstärker oder chemische Zusatzstoffe enthalten.

Es gibt merrere Menüs, die eine ausgewogene Ernährung gewährleisten.

Im Vergleich zum „manuellen“ Barfen entfällt die gesamte Arbeit, die das Einkaufen, Fleischkleinschneiden, Mischen und Einfrieren umfasst.

 

Was könnte verbessert werden?

Wie oben beschrieben ist der Transport von Gefrorenem mit gewissen Risiken verbunden. In jedem Fall würde ich mir zu der Frage, wie mit angetautem Gefriergut umzugehen ist, eine Anleitung wünschen, die der Lieferung beigelegt ist. Zumindest, wenn es sich um Neukunden handelt bei denen man davon ausgehen kann, dass sie mit dem Thema nicht vertraut sind.

Ein Nachteil im Vergleich zum „manuellen“ Barfen ist, dass die Menüs nicht exakt an den Bedarf der einzelnen Katze angepasst werden können.

Sicher sollen noch weitere Spezialmenüs für bestimmte Erkrankungen folgen – aber Gesichtspunkte wie z.B.: „Wieviel bewegt sich meine Katze, wie schwer ist meine Katze“ würden eine große Vielfalt an fein abgestimmter Menüs erfordern.

 

Fazit für mich

eBarf ist für mich eine gute Alternative zum „manuellen“ Barfen, da meine Katzen keine Spezialmenüs benötigen. Wie bei allen fremderstellten Rezepten und Fertigmahlzeiten ist die Möglichkeit gegeben, dass es sich um entweder fehlerhafte oder für die spezielle Katze ungünstige Rezepturen handeln kann. Um eine Unabhängigkeit vom Hersteller zu wahren und damit sicherzustellen, dass meine Katzen möglichst ausgewogen ernährt werden, werde ich auch weiterhin hochwertiges Dosenfutter verschiedener Hersteller im Speiseplan haben.

 

Es werden derzeit vier Menüs mit unterschiedlichen Rezepturen angeboten:

 

Huhn/Rind

Zusammensetzung:

40% Hühnerfleisch

20% Rindernacken

10% Hühnerherzen

10% Hühnermägen

2,5% Rinderleber

5,3% Rinderblut

4% Lachs

2% Hühnerfett

5% Karotten sowie

1,2% Supplemente: Eierschale, Seealgenmehl, Salz (ohne Jod, ohne Fluorid), Taurin, Dicalciumphosphat, Folsäure, B1, Vitamin E und Lachsöl.

 

Geflügel

Zusammensetzung:

36,6% Entenfleisch

23,3% Hühnerfleisch

10% Hühnerherzen

10% Hühnermägen

3,3 % Hühnerhals

2,7% Hühnerleber

4% Lachs

2% Hühnerfett

5% Karotten sowie

3,1% Supplemente: Eierschale, Seealgenmehl, Salz (ohne Jod, ohne Fluorid), Taurin, Dicalciumphosphat, Magnesium, Folsäure, B1, D3, Vitamin E und Lachsöl.

 

Rind/Pferd

Zusammensetzung:

36,6% Rindernacken

33,3% Pferdefleisch

10% Rinderherz

6,6% Rinderfett

2,7% Rinderleber

2,7% Rinderblut

1,5% Lachs

5% Karotten sowie

1,6% Supplemente: Eierschale, Seealgenmehl, Salz (ohne Jod, ohne Fluorid), Taurin, Dicalciumphosphat, Folsäure, Vitamin B1, Vitamin E und Lachsöl.

 

Pute/Alaska-Seelachs

Zusammensetzung:

30% Putenfleisch ohne Haut

23,3% Putenfleisch mit Haut

16,6% Alaska-Seelachs

10% Putenherz

10 % Putenmagen

0,5% Putenleber

5% Karotten sowie

4,6% Supplemente: Eierschale, Salz (ohne Jod, ohne Fluorid), Taurin, Eisen, Folsäure, Vitamin B1, Vitamin E und Lachsöl.

 Um eine ausgewogene Ernährung zu erreichen, wird empfohlen, zwei bis drei Menüs im Wechsel zu füttern.

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