Meine Katze will nicht spielen


Es gibt sie: erwachsene Katzen, die nicht spielen möchten. Der Mensch gibt sich viel Mühe und nimmt sich Zeit die Katze zu überreden, aber die Katze bleibt desinteressiert. Dafür kann es verschiedene Gründe geben.

Ein wichtiger Faktor ist das Umfeld, in dem die Katze lebt:

Eine Freigängerkatze hat möglicherweise draussen genug Gelegenheit zum Jagen gehabt. Im Haus möchte sie vielleicht nur Fressen, Schlafen und Gekuschelt werden.

 Eine Wohnungskatze, die den ganzen Tag alleine in der Wohnung sitzt, ist einsam und kann depressiv werden. Solche Katzen zum Spielen zu animieren, ist nicht einfach. Ihr Leben müsste sich grundsätzlich ändern, um wieder Lebensfreude zu bekommen. Vorher ist auch an Spiel mit einer solchen Katze nicht zu denken.

 Eine Katze, die nicht spielen will, sei es Freigänger oder Wohnungskatze, kann auch krank sein. Wer hier sicher sein möchte, geht zum Tierarzt, beschreibt die Symptome und lässt das Tier durchchecken.

 Auch eine scheue Katze, die Angst vor dem Menschen hat, ist erstmal nicht zum Spielen zu bewegen, da der Mensch am anderen Ende der Angel zu bedrohlich wirkt.

 Eine Wohnungskatze, die durch die Partnerkatze gemobbt wird, wird ebenfalls schwer zu einem Spiel zu überreden sein.

 Auch der richtige Zeitpunkt ist wichtig: eine schlafende Katze sollte nicht gestört werden. Am besten ist es, die Katze in ihrer aktiven Phase zu animieren.

 Zum Spielen gehört also,

  • dass die Katze gesund ist und sich wohl fühlt
  • keine Angst vor Mensch oder Partnerkatze hat
  • über eine ruhige Umgebung verfügt, die die Konzentration auf das Spiel zulässt

 Wie gehe ich nun bei einer Katze vor, die nicht spielen möchte und bei der aber die o.g. Voraussetzungen erfüllt sind? Nehmen wir an, die Katze liegt in einer Höhle und ruht.

 Katze Wolle

 Das Spielzeug sollte möglichst klein sein und leise sein. Es sollte also keine Glocke oder ähnliches daran befestigt sein. Ein einfacher Faden reicht für den Anfang.

 Dieser wird langsam mit ruckartigen Bewegungen an der Höhlenöffnung vorbeigezogen.

 Schaut die Katze auf, wirkt sie interessiert?

 Dann das Vorgehen so oft wiederholen, bis die Katze ihre Körperhaltung verändert und vielleicht die Höhle verlässt und das Spielangebot annimmt.

 Die Katze nie bedrängen: Den Faden nie der Katze an den Körper werfen. Der Faden simuliert die Beute und Beute springt niemals den Jäger an.

 Der Faden muss von der Katze wegbewegt werden.

 Den Faden langsam unter einer Zeitung entlangziehen: es raschelt, es ist unregelmäßig, es ist leise: das sind die Auslöser, die den Jagdinstinkt auslösen.

 Beim kleinsten Anzeichen von Angst oder Mißbehagen abbrechen und die Katze in Ruhe lassen.

 Die Grundvoraussetzung unsererseits ist viel Zeit, Ruhe und Geduld. Auch eine Katze, die scheinbar regungslos daliegt und uns zuschaut, kann am Lauern und Beobachten sein und ist dadurch konzentriert.

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